Minecrafts Weg zum Realismus

Wem ist es noch nicht passiert, dass er beim mitreißenden Erlebnis des Minecraft-Spielens beinahe die Realität vergessen hätte? Beim gemeinsamen Spielen mit einem Freund kommt es schon mal vor, dass man die Aufforderung, herzukommen, schlicht und einfach falsch versteht und auf dem lokal gehosteten Server schnurstracks mit seinem Minecraft-Figürchen vorbeischaut. Man wäre doch nie darauf gekommen die zweieinhalb Meter mit seinen eigenen, dann doch nicht so verklotzten Füßen zu beschreiten.

Tatsächlich ist Minecraft mittlerweile sogar schon Gesprächsthema in der Schule, wo man im Vorbeigehen oft hitzige Diskussionen mitbekommt, wie der Server denn nun richtig aufzusetzen sei. Die Anzahl junger Studenten, die gerne mal Screens ihres neu gebauten Turmes oder des schlichten Bauernhauses zeigen, steigt unaufhörlich. Kein Wunder, bei der detailverliebten Darstellung eines ganz eigenen Abenteuers sollte doch jedem das Herz aufgehen, oder etwa nicht? Dabei ist Minecraft so unrealistisch, wie es irgendwie geht. Dennoch bemüht sich Notch immer wieder einige, für Minecraft-Kenner neue Details einzubauen.

So gibt es seit der Pre-Release der BETA 1.9 sogar realistischeres Wasser. Wer jetzt gedacht hat, es würde das System der Quellblöcke geändert, den müssen wir leider enttäuschen. Das Minecraft-Wasser fühlt sich anscheinend noch immer unfähig durch Löcher zu fließen, die kleiner als ein Block sind. Auch ein vier Block großer Swimmingpool will selbst nach etlichen Leerungen nicht austrocknen. Der Untersee-Minecraftler muss seine Häuser in Zukunft also nicht mit Schleusen ausstatten. Trotzdem gibt es eine kleine Neuerung, die das heiß geliebte Spiel noch einen Tick detailreicher macht als noch in der BETA 1.8.

Wer seinem Haus nun eine Dachterrasse mit Schwimmbecken verpasst, der sollte darauf achten, seine Decke einen Block dicker zu errichten. Seit 1.9 nämlich, hat es Notch dem Wasser ermöglicht, sich durch die kleinsten Poren eines jeden Materials zu schlängeln und in Form von pixeligen Tropfen von der Decke zu fallen.

Damit sich Lava nicht benachteiligt fühlt, wurde diese natürlich auch berücksichtigt und mit der entsprechenden Fähigkeit ausgestattet. Spieler müssen sich bis dato allerdings noch nicht davor fürchten, durch diese Tropfen verletzt zu werden, denn der neue Effekt hat bisher keine weiteren Auswirkungen. Ob das jedoch so bleiben wird weiß nur Notch. Lava allerdings sprenkelt den Fußboden mit unschönen, wer hätte es gedacht, Pixel-Strichen. Erbauer eines großen Palastes müssen auf die nächtliche Abkühlung allerdings nicht verzichten, da Wasser, wie Lava, nur austritt, wenn man sich innerhalb von 13 Blöcken unter Decke befindet. Warum dies so ist? Na, wenn jemand einem von 13 Meter Entfernung auf den Kopf spuckt, dann merkt man das doch auch nicht mehr, oder? Fragen wir lieber Notch, denn der hat das bestimmt schon ausprobiert, wie sonst soll denn diese krumme Zahl entstanden sein?


//Berlin