Beiträge von Gilad Pellaeon

    *den Thread mal wieder ausgrab*


    Ein paar Screenshots die ich mit meiner neusten Entdeckung gemacht habe :yes:


    Das ist alles zu sehen (von links nach rechts und von oben nach unten ;) )


    #1 Sonnenaufgang und Aurora Australis über der Erde
    #2 Der Blick von einem Planeten der Merkur ziemlich ähnlich ist und einem Sonnensystem mit Sonne im blauen Spektrum (blauer Riese) und zudem sogar eine dünne Atmosphäre hat (man siehe die Wolkenfetzen am rechten Himmelrand)
    #3 Ein Kratermond irgendwo in der Milchstraße, wieder eine Sonne im blauen Spektrum (blauer Riese)
    #4 Ein gemäßigter Wüstenplanet mit normaler Atmosphäre, Wolkenbildung, Aurora Borealis und dem Band der Milchstraße im Bildzentrum
    #5 Ein Kraterplanet irgendwo im All. Die Sonne befindet sich hinter mir, vor uns sind einerseits die Ringe des Planeten zu sehen, aber auch ein Gasriese sowie drei weitere Planeten, die wie in einer Perlenschnur aufgezogen sind (die drei helleren Punkte rechts oberhalb des Gasriesen)
    #6 Ein Doppelsternsystem mit zwei blauen Riesen, dem Aurora Borealis im Vordergrund und der Milchstraße im Hintergrund
    #7 Unter uns ein Wüstenplanet mit normaldichter Atmosphäre, dem Ring des Aurora Borealis, dem roten Riesen in der Bildmitte (sehr gut auch in Details sichtbar), sowie dem Band der Milchstraße
    #8 Ein Gesteinsplanet ohne Atmosphäre in einem Doppelsternsystem mit einem blauen Riesen und einer Sonne im Orangen Spektrum
    #9 Und zuletzt nochmals ein Wüstenplanet mit einem roten Riesen sowie dem Band der Milchstraße (könnte der gleiche Planet sein wie in #7, bin mir gerade nicht sicher.

    Kleines Update:


    Habe mir vor ein paar Monaten das Sennheiser PC 320 zugelegt und bin sehr zufrieden damit. Die Lautstärke stimmt, die Klangqualität ist herrlich und damit Musik zu hören ist herrlich. Sennheiser halt.


    Einziger Nachteil: Der Bass ist ein bisschen schwach, aber hey, das sind Kopfhörer und keine Hifi Anlage mit einer Drum Base Machine.


    Ich habe auch das 320er und habe mit dem Bass überhaupt keine Probleme :ugly:

    Danke für dein Feedback Sebi. Was die Aufnahmen bei Youtube angeht: Da steckt viel Recherche drinnen und viel Suche, manchmal stoße ich - wie im Falle der Planeten oder Strauss oder eben dem Weihnachtsoratorium - aus eigenem Antrieb auf die Videos, da ich selbst tolle Aufnahmen suche. Das ist meist der Fall, wenn ich keine eigenen Aufnahmen zu Hause habe. Oftmals habe ich aber einige Kanäle bei Youtube, auf denen es hochkarätige Aufnahmen gibt, dass ist dann schon ganz hilfreich. Wobei ich sagen muss, gerade die richtig guten Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern und Herbert von Karajan verschwinden bei Youtube sehr oft, da bin ich schon erstaunt gewesen die Dritte Sinfonie überhaupt zu finden :D

    Johann Sebastian Bach – Weihnachtsoratorium


    Der 1685 in Eisenach geborene Johann Sebastian Bach zählt zu den bekanntesten Komponisten der Musikgeschichte und wird seit jeher als ein musikalisches Genie gefeiert. Bis Johann Sebastian Bach im Juli 1750 starb komponierte er (dem Bachwerkeverzeichnis zufolge) 1080 Musikstücke, musikalisch reichten diese Kompositionen von Kantanten, über Chorwerke bishin zu Suiten und Konzerten. Zeitlebens war er Kirchenmusiker und somit auch häufig im Dienste von Fürsten tätig, besonders bemerkenswert ist, dass Johann Sebastian Bach ein Autodidakt war was die Komposition anging und dabei keinen Unterricht genoss. Die Familie Bach war bereits zuvor eine Musikerfamilie, mit Johann Sebastian Bach wurde dieses Vermächtnis aber nochmals gefestigt, da nicht nur seine Brüder Komponisten wurden sondern auch einige seiner Söhne. Als einer der einflussreichsten Musiker inspirierte er kommende Generationen von Komponisten, wagte es musikalische neue Ufer zu betreten und wurde seit seinen Lebzeiten durchgängig rezipiert, gespielt und interpretiert. Innerhalb des kollektiven Gedächtnisses ist Bach also nach wie vor verankert und keinesfalls ein Geheimtipp, wie andere Komponisten, sondern gehört zum fest aufgeführten Kanon der Konzertsäle. Dies liegt sicherlich auch an der schieren Bandbreite an Musik die er komponierte. Die Bachstiftung aus der Schweiz etwa, möchte sämtliche Kantaten Bachs aufführen und aufnehmen, sodass ein gesamtes einheitliches Kompendium existiert. Bei dem gewählten Aufführungsrythmus wird die Bachstiftung etwa 25 Jahre dafür benötigen.


    Aber auch über die Grenzen der Klassik hinaus ist Bach durchaus rezipiert worden. Ein Beispiel dafür wäre Jacques Loussier. Der Jazz Musiker nahm Werke von Bach und begann diese mit seinem Trio in Jazz Musik zu verwandeln. Angesichts der Tatsache, dass Bachs Musik von den Rythmen und musikalischen Anlagen beim genaueren Hinsehen durchaus mit Jazz vergleichbar oder gar Jazz Elemente beinhaltet, ist dieses Projekt durchaus interessant und einen Blick wert (Ich verlinke im unteren Teil eine Auswahl). Auch sonst ist Bach oftmals im Film, Fernsehen und Radio zu hören, da seine Musik oftmals für Filmmusiken oder Werbespots genutzt wird. 2010 nutzte die Tanzgruppe Flying Steps Teile aus Bachs Wohltemperierten Klavier und präsentierten die Tanzperformance ‚Red Bull Flying Bach‘, womit sie auch beim Eurovision Song Contest auftragen und somit Bach – wenn auch in abgewandelter und verfremdeter Form – einem breiteren Publikum zugänglich machten. Bekannte Werke Bachs sind neben dem Wohltemperierten Klavier auch seine Matthäus Passion, sein Weihnachtsoratorium, seine Orgelwerke und seine Orchestersuiten (hierbei vor allem ‚Air‘ aus der dritten Orchestersuite). Die entsprechenden Beispiele werden unten verlinkt.


    Nun möchte ich aber zum Weihnachtsoratorium kommen. Ein Oratorium ist eine musikalische Formenlehre, welche die dramatische Vertonung einer geistlichen Handlung auf mehrere Personen, Chor und ein Orchester aufteilt. Bachs Weihnachtsoratorium befasst sich hierbei mit der Weihnachtsgeschichte und besteht insgesamt sechs Teile ( „Jauchzet, Frohlocket“ / „Und es waren Hirten in derselben Gegend“ / „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“ / „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“ / „Ehre sei dir, Gott, gesungen“ / „Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben“). Die Aufführungsdauer des Weihnachtsoratoriums schwankt, da häufig nicht alle sechs Kantaten gespielt werden, sondern häufig nur die Kantate I – III oder IV bis VI. Die Aufführung des Weihnachtsoratoriums findet heutzutage häufig in der Adventszeit statt, zu Bachs Lebzeiten war dies jedoch anders. Die ersten drei Kantaten wurden etwa angefangen mit dem 25. Dezember zu je einem der Weihnachtsfeiertage gespielt, die Kantate IV wurde zu Neujahr gespielt, die Kantate V am ersten Sonntag nach Neujahr und die Kantate VI am 6. Januar, da dies auch den geistlichen Inhalt des Oratoriums wiederspiegelt.


    Johann Sebastian Bach komponierte das Weihnachtsoratorium zu Weihnachten 1734, uraufgeführt wurde das Oratorium in jenem Weihnachten vom Tomanerchor in Leipzig, aufgeteilt auf sechs Gottesdienste zwischen den eben erwähnten Tagen und wurden dabei in der Nikolaikirche und der Thomaskirche (in welcher sich auch das Grab Johann Sebastian Bachs befindet). Interessant ist beim Weihnachtsoratorium, dass Bach diverse Elemente des Oratoriums nicht eigens für diesen Anlass komponierte sondern lediglich den Text neu schrieb und musikalische Elemente aus vorherigen Kompositionen wiederverwendete. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Eröffnungschor Jauchzet, frohlocket, preist die Tage, welches ursprünglich aus dem Chor Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! stammt. Bei diesem Chor handelte es sich ursprünglich um eine weltliche Kantate die zu Ehren des Geburtstags der Kurfürstin Sachsens und der Königin Polens, Maria Jospeha, am 8. Dezember 1733 uraufgeführt wurde. Beim genauen hinhören im direkten Vergleich, lassen sich die parallelen Musikstrukturen deutlich heraushören.


    Die Besetzung des Orchesters unterscheidet sich je nach Kantate, daher führe ich die unterschiedliche Besetzung im folgenden auf:


    Kantate I: „Jauchzet, frohlocket!
    # Soli, Chor, 3 Trompeten, Pauken, 2 Traversflöten, 2 Oboen, Streicher, Basso continuo
    Kantate II: „Und es waren Hirten in derselben Gegend“
    # Soli, Chor, 2 Traversflöten, 2 Oboe d’amore, 2 Oboe da caccia, Streicher, Basso continuo
    Kantate III: „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“
    #Soli, Chor, 3 Trompeten, Pauken, 2 Traversflöten, 2 Oboen, Streicher, Basso continuo
    Kantate IV: „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“
    # Soli, Chor, 2 Hörner (Corno de caccia), 2 Oboen, Streicher, Basso contiuno
    Kantate V: „Ehre sei dir, Gott, gesungen“
    # Soli, Chor, 2 Oboe d’amore, Streicher, Basso continuo
    Kantate VI: „Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben“
    # Soli, Chor, 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Streicher, Basso continuo.


    Die Aufführungsdauer ist unterschiedlich, je nachdem welche Kantaten gespielt werden und kann daher nicht genau angegeben werden. Das gesamte Weihnachtsoratorium kann aber, je nach Aufnahme, um die 2 Stunden und 35 Minuten lang sein.


    Zu der Aufnahme:


    Die vorliegenden Aufnahmen stammen beide von der Akademie für Alte Musik Berlin, Chor und Dirigent sind jedoch unterschiedlich. In der Videoaufnahme etwa wird die Akademie für Alte Musik Berlin vom Chor des Bayrischen Rundfunks begleitet und von Peter Dijkstra geleitet. In der Tonaufnahme wird die Akademie für Alte Musik vom RIAS Kammerchor begleitet und von René Jacobs geleitet. Beide Aufnahmen sind – meiner Meinung nach – von hervorragender Qualität, lediglich die Tonqualität ist aufgrund der Youtube Kompression bei der reinen Tonaufnahme etwas besser. Es ist also völlig egal welche der beiden Versionen ihr hört, der einzige Vorteil bei der Videoaufnahme ist, dass ihr dort die Musiker seht und ein zugleich ein Bild vom Konzert machen könnt. In beiden Fällen wird jedoch das gesamte Weihnachtsoratorium mit allen sechs Kantaten aufgeführt.


    Die Akademie für Alte Musik Berlin ist ein 1982 in Ost-Berlin gegründetes Orchester, welches die historische Aufführungspraxis pflegt und hauptsächlich Werke des Barock und der Wiener Klassik aufführt. Historische Aufführungspraxis bedeutet hierbei, dass die Musiker auf Instrumenten spielen wie sie zur Zeit des Barock oder der Wiener Klassik wirklich genutzt wurden und nicht etwa auf den modernen Instrumenten wie sie in den meisten Orchestern zu finden sind. Diese alten Instrumente unterscheiden sich häufig vom Klang von den neueren Instrumenten, die Flöten etwa sind nicht aus Metall sondern aus Holz gefertigt, die Trompeten verfügen über keinerlei Ventile sodass die verschiedenen Tonhöhen ausschließlich durch die Spannung der Lippen verändert werden kann. Dadurch erfordert die historische Aufführungspraxis von den Musikern sehr langes Training und vor allem den perfekten Umgang mit ihren Instrument. Zugleich bedeutet die historische Aufführungspraxis aber auch, dass auf größere Interpretationen der Partitur verzichtet und sie so gespielt wird, wie die Noten es hergeben. Die einzige Schwierigkeit hierbei ist, dass es weder im Barock, noch in der Wiener Klassik ein Metronom gab – zumindest in der frühen Wiener Klassik -, sodass das eigentliche Tempo nur durch Anmerkungen des Komponisten in der originalen Partitur vorgegeben sind. Aus diesem Grund gibt es gerade beim Weihnachtsoratorium und anderen Barocken Werken viele verschiedene Aufnahmen die mal sehr schnell, mal sehr langsam gespielt werden.


    Die hier vorliegenden Aufnahmen sind ein gutes Mittel was die Geschwindigkeit angeht und meiner Meinung nach in dieser Beziehung auch absolut ideal, da es nicht zu schnell und nicht zu langsam gespielt ist. Mehr gibt es zu den Aufnahmen prinzipiell nicht zu sagen, ich wünsche euch viel Spaß beim Hören!



    Andere Werke von Johann Sebastian Bach:


    Toccata und Fuge in D-Moll BWV 565 (Helmut Walcha)
    Air (aus der Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur BWV 1068
    Ausschnitt aus dem Wohltemperierten Klavier bei Flying Bach
    Jacques Loussier Trio – Bachs Air (Jazz Version)
    Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten! BWV 214
    Konzert für zwei Violinen, 1. Satz BWV 1043 (mit Animation)
    Konzert für zwei Violinen, 3. Satz BWV 1043 (mit Animationen)


    Teilt mir ruhig eure Gedanken zum Weihnachtsoratorium mit, darüber wie ihr das Oratorium fandet. Mich würde auch interessierten welcher Abschnitt des Oratoriums euer Favorit geworden ist, ich kann nur für mich sprechen: Ich liebe den Eingangschor der 1. Und 3. Kantate („Jauchzet, Frohlocket!“ und „Herrscher im Himmel, erhöre das Lallen!“). Was ist abseits des Weihnachtsoratorium euer Lieblingsstück von Bach oder mögt ihr ihn vielleicht gar nicht? Wenn ihr in Zukunft mehr aus dem Barock und von Bach hier lesen und hören wollt, lasst es mich bitte wissen, auf solche Vorschläge kann ich dann jederzeit eingehen.


    Vorschläge, Meinungen, Lob und Kritik sind jederzeit gern gehört.


    Ich danke euch für eure treue und hoffe ihr hattet beim Lesen und Hören viel Freude. Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Rest Nikolaustag und kündige die nächste Ausgabe von Gilads Grammophon für den 20. Dezember an, ich kann nur so viel verraten: wir bleiben im Barock und bei weihnachtlicher Musik.


    Euer Gilad