DSLR

BuzzJoe schrieb:

Du meinst übrigens Casio. Das sind Rauschmonster. Wie quasi allen Kompakten über 6 Megapixel.

Inwiefern Rauschmonster? Meinst du, dass die Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen miserabel sind?

@ Buzz: ein weiteres Argument für Nikon und gegen Canon

Zitat

Inwiefern Rauschmonster? Meinst du, dass die Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen miserabel sind?

Ja. Weil die winzigen Sensoren an physikalische Grenzen stoßen. Deshalb rauschen die noch viel winzigeren Sensoren in Handys noch mehr. Selbst bei ISO-100 schon.
DSLR haben auch andere Vorzüge. Zum Beispiel das Freistellungsvermögen mit lichtstarken Linsen.
Kamera ist nicht gleich Kamera. Einige Dinge sind einfach physikalisch gegeben. Daran kann man nichts ändern

Grundsätzlich hast du vollkommen recht Buzz, aber ich muss jetzt auch mal eine Lanze für die Kompakten brechen. Ich habe seit einigen Wochen die Canon PowerShot SX230 HS und die hat mich vom Rauschverhalten her so richtig überrascht. Selbst mit ISO 1600 sind die Bilder noch ansehlich. Wenn ich mir da die Bilder von z.B. einer wesentlich größeren Lumix DMC-FZ18 anschaue bin ich doch sehr zufrieden mit meiner.
Natürlich sind DSLRs im allgemeinen gnadenlos überlegen, in Sachen Lichtstärke oder Blende kann eine Kompakte tatsächlich physikalisch nicht mithalten. Aber für Alltagsfotografie oder auch für Spezialzwecke (mein Fall) taugt eine Kompakte inzwischen auch sehr gut, das ist kein Vergleich mehr zu dem Zustand von vor fünf Jahren.
Handys Produzieren leider bis heute einfach keine guten Bilder, da ist wohl noch sehr viel Entwicklung nötig.

Das sollte keine Lobrede auf DSLR werden. Ich fotografiere auch sehr gern mit dem iPhone. Einfach weil dieser drei Kilo schwere und klobige Brocken einfach unpraktisch ist.
Man sollte nur nicht glauben, dass man mit Technologie die Physik austricksen kann. Das funktioniert leider nur mit Abstrichen. So auch bei Nikon seit einigen Jahren. Denn Nikon entrauscht schon in den Rohdaten. Deshalb haben die Kästen auch bessere Rauschwerte. Aber man erhält keine echten Rohdaten mehr. In den meisten Fällen kann das egal sein. Aber einige Astrofotografen waren vor ein paar Jahren sehr überrascht als auf ihren Fotos plötzlich nur noch ein Bruchteil der eigentlich sichtbaren Sterne auf ihren Bildern zu sehen waren
Ob nun Nikon oder Canon ist allerdings schwer egal. Die wechseln sich seit Jahren regelmäßig bei der Führerschaft irgendwelcher technischer Leistungsdaten ab. Das ist aber kein Maß für so ein Gerät. Man sollte stattdessen das wählen, mit dem man am besten zurecht kommt. Denn es nützt rein gar nichts, wenn die Kamera 0,5 fps mehr und 5% Rauschen weniger kann und sie dem Fotografen im Weg steht bei dem was er damit tun will.
Daher wiederhole ich mich: ab zu Saturn. Dort die Kästen testen und den Kasten kaufen mit dem man am besten zurecht kommt. Usability ist deutlich wichtiger als jeder Leistungswert. Das ist in den Köpfen vieler Menschen noch nicht angekommen, weil sie irgendwann mal gelernt haben, dass die Qualität eines technischen Geräts von seinen Leistungswerten bestimmt wird. Das ist aber völliger Bullshit. Sowohl bei Smartphones als auch bei Computern und erst recht bei Kameras. Sie sind nicht mehr als ein Werkzeug zum Erreichen übergeordneter Ziele und müssen der Sache dienlich sein. Was das für Ziele sind, das muss aber jeder für sich selbst wissen.

Vorab: Es gibt kein 14-tägiges Rückgaberecht im Einzelhande. Kauft man im Laden, gibt es bei Rückgabe nur die Kulanz des Händlers. Media Markt und Co. sind da in der Regel aber sehr kulant.

Bei der Wahl der Linse kommt es ganz darauf an, für was die Kamera eingetzt werden soll. Wobei ich gerade auch nicht glaube, dass eine 7D wirklich notwendig ist.

Kleine Ergänzung: Meida Markt (und vermutlich auch Saturn) gewährt ganz allgemein und offiziell ein 14-tägiges Rückgaberecht.

Die EOS 7D hat einen riesigen, hellen 100%-Sucher, ein Magnesium-Gehäuse, einen hervorragenden Sport-Autofokus mit mächtig vielen Fokuspunkten auf ähnlichem Niveau wie die 1D und sie schießt 8 FPS am Crop. Achja: Sie ist wasserdicht . Das sind alles Features, die man für Kinder, Welpen, Hunde und Babies nicht benötigt. Aber das sind Features, die Technikfreunde gern haben, nur um sie zu haben. Wie gesagt: Brauchen tut ihr sie nicht.

Eine 600D gibts für um die 600 €. Eine 7D für das Doppelte. Beide Kameras produzieren in den genannten Szenarien vergleichbare Bilder mit der gleichen Linse, da sie sich den gleichen Sensor teilen. Die 7D ist dabei etwas schneller und präziser. Das dürfte allerdings wenig bis gar nicht auffallen.

DIe 7D hat das bessere Bedienkonzept und mit Batteriegriff ist sie angenehm groß. Die 600D hat ein praktisches Schwenkdisplay.

Technisch sind beide Kameras aus etwa der gleichen Zeit.

Bei jeder DSLR kommt es zum allergrößten Teil auf die Linse an. Sie entscheidet 95% der Bildqualität. Daher sollte man in die Linsen auch das meiste Geld stecken. Die Kameras sind nur irgendein austautschbarer Teil, der hinten an die Linse angeschraubt wird. Das meiste Geld sollte man in den Glashaufen vorn dran investieren.

Kommen wir also zur Linse. Eine lichtstarke Linse schadet nie. Denn einerseits kann man sie abblenden und damit etwas mehr Schärfe heraus kitzeln. Andererseits hat man damit ordentlich Freistellungsvermögen und auch gute Low-Light-Fähigkeiten, um auch mal bei wenig Licht nicht zu sehr in die hohen ISOs gehen zu müssen.
Zoom-Linsen bekommt man für Canon nicht lichtstärker als durchgängig mit f/2,8. Ich selbst setze ein Tamron 17-50/2,8 ein. Canon bietet ein 17-55/2,8 IS USM an. Das ist mit 1.000 € aber nicht gerade günstig, spielt aber in der L-Liga. Das Tamron ist mit ca. 350 € deutlich günstiger. Allerdings hat Tamron eine recht große Serienstreuung. Es kann also passieren, dass man eine Gurke erwischt oder eine hervorragende Linse auf L-Niveau. Das ist russisch Roulette.
Ich empfehle dennoch das Tamron als "Immerdrauf" - Allerdings als gebrauchte Linse. Denn dann kann man sich sicher sein, dass das Ding kein Flaschenboden ist.

Wenn es zusätzlich noch ein paar Millimeter mehr sein dürfen, dann ist das 70-200/4 L zu empfehlen. Das ist recht günstig und mit f/4 vergleichsweise lichtstark. Das 70-200/2,8 L dürfte außerhalb eurer Preisregion liegen.

Alternativ gibt es das 55-250/4-5,6 IS USM und das 70-300/4-5,6 IS USM. Letztere ist eine wirklich hervorragende Linse.

Sollte der Bedarf nach Lichtstärke bestehen, kommt man um Festbrennweiten nicht herum. Hier bietet Canon ein 50/1,8 für gerade mal 100 € an. Das ist wahnsinnig billig, aber optisch für den Preis ein Knaller. Damit habe ich selbst auch schon viele Portraits gemacht. Besser verarbeitet ist das 50/1,4 USM. Richtig genial ist das 85/1,8 USM - Aber das ist am Crop schon recht lang. Unterhalb der 50mm wirds bei Canon recht teuer, aber das ist bei anderen Herstellern nicht anders. Man kann sich allerdings auch ruhig bei Drittherstellern umschauen. Gerade bei den Festbrennweiten kann man wenig verkehrt machen.

Letztlich kann ich keine "Universalaussagen" treffen, denn es gibt keine.

Die 7D ist eher ein zähes Gerät für Bilder bei denen es schnell gehen muss.

Für Landschaften und Blumen braucht es eher die richtigen Linsen. Als Kamera würde da sogar eine 1100D völlig ausreichen.
Für Landschaften sollte man eine kurze Brennweite haben. Das wird besonders bei Panoramen wichtig.
Für Blumen ist eine Makrolinse zu empfehlen.

Kann sein, dass ich falsch liege, aber das klingt fotografisch alles wenig anspruchsvoll und künstlerisch erst recht. Ich habe gerade das Bild eines technikverliebten Familienvaters vor mir, der im Urlaub stolz seine dicke EOS mit einem gurkigen 18-200/3,5-6,3 um den Hals hängend vor sich her trägt. Denn "Landschaften, Blumen, Hunde und Babies" fotografieren die Leute meist, wenn sie sonst nicht wissen was sie knipsen sollen. Und dabei kommt meist nicht mehr als Schnappschussqualität heraus.

Wie gesagt: nicht falsch verstehen. Aber in dem Fall wäre eine 7D wirklich rausgeschmissenes Geld.

Ein gebrauchtes Tamron bekommt man im DSLR-Forum (DSLR-Forum). Der Verkäufer sollte Beispielbilder bereitstellen und schon mehr als 100 Beiträge im Forum geschrieben haben.

jokergermanydevu schrieb:

Also mit denen ich Spreche, wenn es um Kinderfotos/Tierphotos geht, wird immer empfohlen eine schnelle Kamera zu haben weil schlicht und einfach gute Momente schlecht produzierbar sind...

Ich meinte eher den Follow-Fokus und solche Späße.

Die kleinen DSLR sind allesamt schnell genug bei normalem Fokus. Da ist die Linse eher der limitierende Faktor. Daher auch meine Empfehlung, Linsen mit Ultraschallmotor zu kaufen. Die sind pfeilschnell. Das Tamron hat einen herkömmlichen Antrieb.
Aber der ist auch schnell genug. Beim Fotografieren ist vorausschauendes Denken deutlich wichtier als jede Kamera.

Eine 7D kann in Kombination mit der entsprechenden Linse einen auf den Fotografen zufahrenden Rennwagen zu 85% im Fokus halten bei 8 Bildern pro Sekunde. DAS ist schnell und präzise. Für Kinder ist das aber uninteressant, da man da nicht mit follow-Fokus arbeiten kann. Meist dauert es deutlich länger, die Kamera ans Auge zu pressen als das eigentliche Bild zu machen. Der limitierende Faktor ist da also ein ganz anderer. Wenn man da ständig mit der Kamera im Anschlag sitzt, dann verängistigt das das Kind nur unnötig. Daher würde ich für Kinder eigentlich gar keine DSLR empfehlen, sondern eine kleine EVIL wie Sonys NEX-3, denn das ist nicht so ein riesiger schwarzer Kasten.

Letztlich ist es so: Ob nun 7D oder 600D macht IMO keinen Unterschied. Die Ergebnisse werden sich ähneln. Die 7D hat eben den Vorteil der 8 Bilder pro Sekunde. Aber man kann es auch übertreiben mit den Kinderfotos. Dafür eine technische Hochrüstung zu betreiben, ist IMO totaler Quatsch. Entscheidend sind (wie immer) die Linsen. Und die sind auch immer der größte Kostenfaktor. Der Kasten hinten dran ist austauschbar und weniger entscheidend als man glauben mag. Wichtig ist nur, dass die Bedienung stimmt und einem keine Steine in den Weg legt.

jokergermanydevu schrieb:

Woran erkenne ich als kompletter Leihe ob die Beispielbilder gut sind?
Ich glaube das ist zu hoch für mich

Als Laie erkennst du da sicher nicht viel.

Am besten ist immer noch ein Test-Chart, das Gitterlinien zeigt und bei 17, 35 und 50mm formatfüllend fotografiert wurde. Damit kann man punktuelle Unschärfen erkennen, wie sie bei dieser Linse häufig auftreten. Gar nicht überprüfen lässt sich die Autofokus-Genauigkeit. Da muss man sich auf den Verkäufer verlassen. Daher sollte der Verkäufer auch recht aktiv im Forum sein, denn dann hat er einen Ruf zu verlieren und wird keinen Mist verkaufen.

Natürlich
Aber ich garantiere für nichts

Ihr könnt das Ding auch einfach im Media Markt kaufen. Die sollten eigentlich immer mehrere Linsen da haben und in der Regel sind die auch sehr kulant, dass man die Linse vorher ausprobieren kann.

Es gibt beim Tamron 17-50 zwei Versionen: Eine mit Bildstabi und eine ohne. Die mit Stabi ist deutlich neuer und weist auch weniger Serienstreuung auf.