The Unknown (Die Geschichte eines Lebens) /ein Leak by Lokisrevenge

Ich folgte dem Flusslauf, bis ich nach mehrstündiger Reise die Schleuse erreichte. Als ich die letzte Baumreihe durchschritt, sah ich ihn auch schon. Er saß im Schatten mehrerer Birken auf einer Bank neben einer halb verfallen Hütte, die wohl früher einem Fischer als Wohnung gedient hatte und sein Hund schlief fest neben ihm. Alt war er geworden, aber er war es ganz sicher. Kein Zweifel, von ihm stammt der Brief, der mich ja erst zu dieser Reise bewegt hat. Ein Geheimnis wollte er mir anvertrauen und hier sollten wir uns treffen. Voller Ungeduld, worum es sich wohl handeln würde, ging ich mit ihm zu seinem Boot, dass er am kleinen Anleger unterhalb der Schleuse fest vertäut hatte.

Ich war total verwirrt. Jede Menge Fragen schwirrten mir im Kopf herum:

• Warum ist der Himmel blau?
• Wenn man einer Katze ein Marmeladenbrot auf den Rücken bindet und sie fallen lässt, fällt sie dann runter oder schwebt und rotiert sie ob der gegensätzlichen Naturgesetze, dass Katzen immer auf den Pfoten und Marmeladenbrote immer mit der beschmierten Seite nach unten landen?
• Wenn man Trockeneis schmilzt, kann man dann schwimmen ohne nass zu werden?
• Und ist es nachts wirklich kälter als draußen?

Aber das war alles nicht wichtig. Wichtig waren nur die Fragen: Wo war ich? Wie bin ich hier her gekommen? Was ist mit mir passiert? Ich blieb noch einige Zeit sitzen und versuchte mich über meine Lage im klaren zu werden. Hier war niemand, es gab keine Schleifspuren, es war nirgendwo nass, außer meiner Kleidung. Wie war das eigentlich passiert, ich konnte mich nicht erinnern. Nach kurzer Zeit stand ich auf, Ich bemerkte, dass ich verschiedene Gegenstände in den Taschen hatte. Eine Schere, ein relativ großer Stein und drei Goldnuggets. Woher kamen diese Sachen? Der Kompass, den ich mir zu Beginn meiner Reise eingesteckt habe, war auch noch da. Aber die Karte war verschwunden. Ich beschloss, mich ein bisschen in der Nähe umzusehen, aber ich fand nichts, was auf die Anwesenheit von Gefahren hindeutete. Also nutze ich die Gelegenheit um erst einmal meine Sachen trocknen. Glücklicherweise schien die Sonne. Es war bereits Nachmittag zu sein, habe ich etwa die ganze Nacht und den halben Tag hier gelegen... Ich zog mich aus, und breitete meine Kleidung auf einem Busch in der Sonne aus und setzte mich selbst daneben.
Ich erwachte durch eine Berührung am Hintern. Ich fuhr hoch, bereit zur Verteidigung. Aber da war nichts, nichs vor mir, nichts hinter mir. Was war das? Einbildung? Nein, Ich entdeckte aus den Augenwinkeln ein Eichhörnchen, dass gerade auf einen hohen Baum flüchtete. Schnell zog ich mich wieder an. Ich wollte doch auf keinen Fall einschlafen. Wie konnte das nur geschehen? Ich hatte mir fest vorgenommen zu wachen, um rechtzeitig zu sehen, ob etwas passiert. Beim Anziehen bemerkte ich, was mir bisher nicht aufgefallen war. Ich hatte zwar viele blaue Flecken und es sah aus, als wäre ich verprügelt worden. Aber mir tat nichts weh. Ich kniff mich. Das tat weh. Das Schmerzempfinden funktionierte also noch. Was ist mir nur zugestoßen.

Ich folgte dem nahen Weg über den Hügel. Von einem Apfelbaum pflückte ich mir ein paar reife Äpfel, wovon ich auch sofort 2 aß, die anderen 3 verstaute ich ich meinen Taschen. Der Weg war gut ausgebaut, fast schon eine Straße. Es gab sogar hier und da Laternen, trotzdem wirkte er wie ein Weg in einem Park. Das hier war aber bestimmt kein Park. Unter einer der Laternen lag ein Messer. Ich steckte es vorsichtshalber ein, es könnte mir später durchaus nützlich sein. Hinter einer Kurve entdeckte ich eine kleine Hütte stehen. Dort war es feucht, fast sumpfig. Ein Holzsteg war zur Einfangstür gelegt. Eigenartig - es hatte seit Tagen nicht mehr geregnet, im Gegenteil, es war trotzdem es schon spät im September war sehr warm und schönstes Sommerwetter. Auch sonst war es nirgendwo feucht, nur um diese Hütte herum. Ich klopfte aber niemand reagierte. Es gab auch keine Schilder. Irgentwie roch es muffig. Ich drückte gegen die Tür. Zu meiner Verwunderung ließ sie sich ohne Probleme öffnen. Eiskalte Luft empfing mich. Es war kalt, sehr kalt. Licht flammte auf. Ich habe aber keinen Schalter betätigt. Da erkannte ich, warum es so kalt war. Überall lagen Eis und Schnee. Daher kam also das Wasser. Hier lagert jemand Eis? Warum?
Weiter hinten im Raum, hinter einem relativ großen Eisstapel stand eine Kiste. Ich öffnete sie, sie war randvoll mit Fischen. Darum also das Eis, das hier war ein Kühlhaus. Das erklärte auch, warum draußen zwei schwarze Katzen auf dem Dach saßen und mich die ganze Zeit beobachtet hatten. Ich beschloss ihnen je einen Fisch mit hinauszunehmen. Das war es ja schließlich worauf sie warteten. Außer Eis und Schnee und der Kiste mit Fischen gab es hier nichts. Ich wollte gerade das Kühlhaus wieder verlassen und ging auf dem Weg zum Ausgang auf der anderen Seite des Eisstapels vorbei, da hörte ich ein Klicken...

Silber, Gold, Diamanten, Smaragde, Kunsthandwerke und andere wertvolle Sachen waren in diesem Raum verstaut. Doch all dies verblasste, als ich den wahren Schatz dieses Raumes fand. An der gegenüberliegenden Seite, eine der dunkelsten Stellen dieses Raumes, war ein Gemälde. 2 auf 1 Meter umspannte das Bild, in Acryl gemallt und in einen mit Handschnitzereien verzierten Holzrahmen gefasst. Doch ich traute meinen Augen nicht, was ich da erblickte. Einen Ort vollendeter Ruhe und Schönheit.

Ich näherte mich dem Bild bis auf einen halben Meter und erblickte:

Ich stand auf einer Brücke, kraftvoll aus Stein und Holz gebaut und schaute auf einen Berg. Majestätisch rankte er von der Blickposition aus in die Höhe, voller Stärke und Trotz, also ob er seit Anbeginn der Welt hier stehen würde und mit einem wertvollen Inneren, dass in ihm hinein gelassen wurde, geschützt von zwei alles sehenden Wächtern. Linksseits vorstehend des Berges, ihm gerecht, erblickte ich einen Wasserfall größerem Ausmaßes. Kraftvoll als auch tödlich suche sich das Wasser, dass ich mit meinem geistigen Auge fast schon riechen konnte, seinen vorgegebenen Weg in die Tiefe Schlucht und kam dort unüberhörbar an. so schön doch auch so gefährlich. Rechsseits des Berges erblickte ich einen Zaun. Leider war nicht ersichtlich, was dieser abzuzäunen vermag.

Plötzlich wurde ich auch meinen Gedanken gerissen. Anscheinend hatte sich die Katze hinter mir die Treppe hinunter geschlichen und stillte ihren Kuschelbedarf durch das entlangstreicheln an meinen Beinen.

Doch wie lange stand ich schon hier und war in dieses Bild vertieft? Und vor allem, wo war dieser Ort. Irgendwas in mir schrie danach, ihn suchen zu müssen. Sogleich machte ich mich auf dem Weg hoch, packte meine sieben Sachen und wollte mich auf dem Weg machen.

„Miiauuu“, erwiderte es mir von der Eingangstür, „Miau?“ Mein vor kurzem kennen gelernter Freund, wollte anscheinend mit kommen. Nun gut, so hatte ich einen neuen Reisegefährten und freute mich innerlich, vorerst nicht mehr alleine unterwegs zu sein.

So gingen wir, Tag und Nacht, durch Hagel und Sonnenschein, immer weiter Richtung der Berge, geleitet von einem guten Gefühl, sich dem Ziel immer mehr zu nähern. Mein treuer Kater, Charly, wie ich ihn mittlerweile nannte, stets an meiner Seite. Tagsüber tapste er, mal vor mir, mal neben mir, nachts schlief er zusammengerollt auf meinem Bauch. Er freute sich, wenn ich ihm ein Stück meines gepflückten Proviants abgab und bedankte sich mit einer erlegten Maus, auch wenn er jedes Mal grimmig schaute, wenn ich diese entsorgte, anstatt zu essen.

So ging es gute 2 Wochen. Die Berge breiteten sich immer mehr vor mir aus und es begann der Anstieg auf einen mittleren Hügel. Doch nirgendswo war ein See zu sehen. Doch dann, als sich die zweite Woche so langsam den Ende nahte, erblickten meine Augen, das, was sie sich so sehr erwünscht hatten. Vor mir machte sich einen e Flache Ebne auf und am anderen Ende war der Berg zu erkennen, den ich auf dem Gemälde gesehen hatte. Und o erreichte ich auch alsbald mein Ziel.

Es war, wie ich es mir vorgestellt hatte, Der Berg, sein inneres, die zwei Wächter, der Wasserfall und auch der Zaun, der, wie ich jetzt erkennen konnte, einige Häuser umschloss. Innerlich wurde ich von einer Ruhe und Glück befangen, also ob es meinen Aufgabe, ein Teil meines Zieles war, diesen Ort zu erreichen. Irgendwas hat bestimmt, das ich hier her kommen soll. Doch wieso ?

Hier war irgendetwas versteckt …