Sag' das mal den Leuten, die glauben, dass Formate wie "Mitten im Leben" keine gescriptetes Laientheater ist.
Du willst sicher gar nicht wissen wie viele Leute den Mist geglaubt haben, den man da von sich gegeben hat.
Zwar sollte der Beitrag wohl eher ironisch oder lustig sein, aber das hat man ziemlich versemmelt. Nicht nur dass der produzierende Redakteur das Feingefühl eines Vorschlaghammers hat - Der zuständige Programmdirektor hätte spätestens bei der Vorlage dieses "Beitrages" sein OK nicht geben dürfen. Allerspätestens hätte sich Moderatorin Nazan Eckes quer stellen können, denn als sie die letzte Preisvergabe des deutschen Computerspielpreises moderiert hat, hat sie sich noch ganz anders zur Sache geäußert.
Also haben hier entweder sämtluche Kontrollorgane geschlafen und abgewunken ohne sich die inhalte anzuschauen oder man hat einfach nicht bemerkt, dass man da einen verleumdenden Beitrag zu einer mittlerweile sehr großen und eigentlich etablierten Gruppe von Menschen erstellt hat.
In beiden Fällen sollte untersucht werden wie es dazu kommen kann. Denn weder Nachlässigkeit bei der Kontrolle, noch fehlendes Feingefühl sind Dinge, die eine Sendelizenz mit sich bringen sollte. Denn auch wenn es sich bei RTL um einen Privatsender handelt, so unterliegt er dennoch den ethischen Grundsätzen dieser Gesellschaft.
Es ist dumm, das immer noch "Videospiele" zu nennen. Dieser Begriff ist so stark antiquiert wie "Cyberspace". Das lassen wir besser mal in den 1990ern
Dass die Spieler darauf anspringen, das könnte an den unschönen Dingen liegen, die man in fast schon regelmäßigen Abständen über sie und ihre Kultur berichtet. Ich sage nur "Panorama" und "Frontal 21". Zwei Formate im öffentlich-rechtlichen (!) Fernsehen, die auf schlimmste Art verleumdend waren. Und noch viel schlimmer: Eine Programmbeschwerde brachte nichts, denn den wirren und offen zugegeben falschen Zusammenschnitt von Szenen, die es so nicht gegeben hat, hat man mit "journalistischer Freiheit" erklärt und im Aufsichtsgremium der ÖR damit einfach nach weniger als einer Minute fallen lassen, nachdem man dazu gezwungen war, sich damit auseinander zu setzen.
Die Spieler werden regelmäßig mit Füßen getreten. Sie müssen regelmäßig für den Schund her halten, den sich irgendein unterbemittelter und von Vorurteilen zerfressener "Medienschaffer" ausdenkt. Ich meine - In "Expertenrunden" zum Thema Gewalt in Spielen sitzen Leute ("Experten"), die World of Warcraft als blütrünstiges Killer-Strategiespiel bezeichnen (Professor Pfeiffer).
Dass einem da bei Kleinigkeiten der Hut hoch geht, ist schon verständlich.
Das einzige was wir Spieler uns vorwerfen lassen können, das ist es auch nach 10 Jahren der Diffamierung immer noch kein Gehör und kein Sprachrohr gefunden zu haben. Allerdings ist das bei einer Jugendkultur eben auch das Problem - Jugendliche wissen einfach noch nicht wie man das zum Ausdruck bringt. Aber so langsam entwachsen wir ja alle diesem Alter. Und bald sitzen auch wir an den Hebeln...